Werbung im digitalen Zeitalter. Oder warum die geheimen Verführer in Rente sind.

Die Werbung im digitalen Zeitalter zwang viele Werbetreibende zum Umdenken. Denn es gab Zeiten, als es die Werbung beim Verkauf noch relativ einfach hatte. Ein bisschen Print, ein bisschen TV, etwas Funk und ein schönes Display dazu – fertig war die Kampagne.

Manche haben damals der Werbung noch Zauberkräfte zugeeignet und nannte sie deshalb „die geheimen Verführer“ (Vance Packard, 1962).

Heute ist das anders: Unzählige Mediakanäle und -formen mit denen sich die Verbraucher Ihre Informationen selbst besorgen, Meinungen einholen und Online-Preisrecherchen starten. Der Konsument ermittelt selbst, was er kaufen möchte. Und dabei ist er in seinen Vorlieben wechselhaft.

Über 50% der Werbespendings werden mittlerweile online ausgegeben. Warum? Darum:

18 Millionen Textmessages, 4,3 Millionen YouTube views, 862.823 $ Online Einkäufe, 38 Millionen WhatsApp Nachrichten, 1,1 Millionen Tinder Swipes, 3,7 Millionen Google Suchen, 481.000 Tweets und 266000 Netflix Aufrufe etc.etc..

Diese Zahlen beziehen sich auf nur eine Minute (2018)!

Und wenn man sich in die vielen Handynutzer ansieht, die mit gesenktem Blick die Fußgängerzonen bevölkern, ahnt man, dass diese gewaltigen Zahlen stimmen. 

Ihre geheimen Verführer suchen sich Kunden heute selber aus. Und wer das nicht weiß, wird sich wahrscheinlich mit dem Verkaufen schwerer tun als andere.

Jedoch gibt es eine Gemeinsamkeit zu früher: je kreativer und außergewöhnlicher eine Werbung ist, desto wirksamer fungiert sie als Impulspunkt. Nur eine Werbung, die aus der Masse herausleuchtet, wird beachtet. Aber dazu erfordert es Mut seitens des Werbekunden. Und seitens der Werbeagentur. Dieser Mut ist aber nur vordergründig zu sehen, denn noch risikoreicher ist es, mit einer blassen Kampagne keinen zufriedenstellenden Return of Invest zu bekommen. Auch die Werbung im digitalen Zeitalter hat hier den gleichen Erfolg zu bringen wie die Werbung von früher.

PS: Wussten Sie, dass 42,2 % der User ihr Handy auch auf der Toilette benutzen – sogar 78,2 % bei Millennials  (Quelle: M&C Saatchi Digital at ADC)?