Das Schreiben guter Werbetexte mit Künstlicher Intelligenz (KI).
Als Werbetexter hat man ein primäres Ziel vor Augen: Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Zielgruppe zu erreichen und ihre Umsätze zu steigern. Dazu leisten gute Werbetexte ihren wertvollen Beitrag in der Marketingstrategie, um die Vorteile des Produkts auf eine kreative und effektive Weise zu vermitteln. Kann KI das auch?
Was auffällt, gefällt.
Die Informationsflut von heute ist riesig. Aber auch langweilig. Weil sich viele Medieninhalte und Botschaften selbst kopieren. Einer schreibt von anderen ab. Da aber auch Künstliche Intelligenz mit schon bekannten Facts gefüttert wird, ist die Frage, ob KI tatsächlich Texte schreiben kann, die bei Menschen Interesse wecken. Zum Beispiel für die Werbung für Produkte und Unternehmen.
Denn ein guter Werbetext macht den Leser/die Leserin neugierig, indem er bekannten Inhalten neue Sichtweisen gibt und sie unterscheidbar macht. So wie ein guter Song, ein gutes Buch oder ein guter Film immer wieder eine neue Story erzählt. Es geht um neue Interpretationen, es geht um Phantasie. Eine menschliche Kompetenz.
Wenn ich z.B. in einer Werbung für ein Weingut schreibe „Wir lieben guten Lesestoff“, so mag manche/r an ein Buch denken. Aber nicht, wenn darunter die gelesenen Trauben in der Kelter – also die Lese – abgebildet sind. Das ist ein Twist, der einer KI vielleicht unlogisch erscheinen würde.
Jedoch ist es der AHA-Effekt, der Aufmerksamkeit bringt. Kann KI AHA-Effekt?
Der Köder: Die gute Headline.
Die Headline hat die Aufgabe, die Zielgruppe zu den eigentlichen Werbebotschaften zu bringen.
Die Headline muss den Haken setzen, der die Zielgruppe ködert, sich näher mit dem Produkt zu beschäftigen. Spielerisch und intelligent zugleich. Ich bezweifle, dass einer KI der „Lesestoff“ in diesem Zusammenhang eingefallen wäre.
Gute Werbetexte folgen Regeln – auch mit KI.
Regel Nr. 1: Die Zielgruppenorientierung
Ein guter Werbetext spricht die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme der Zielgruppe an. Er nimmt Bezug auf deren Lebensumstände und bietet eine Lösung für ein konkretes Problem. Im Allgemeinen kann das die KI, jedoch ist nachjustieren empfehlenswert.
Regel Nr. 2: Klarheit und Verständlichkeit.
Ein guter Werbetext ist leicht verständlich und klar strukturiert. Er vermittelt die Kernbotschaft auf eine prägnante und verständliche Art und Weise. Das kann die KI.
Regel Nr. 3: Emotionalität.
Ein guter Werbetext weckt Emotionen beim Leser. Er spricht die Gefühle an und löst eine positive Reaktion aus. Dabei kann es sich um Freude, Begeisterung oder auch ein Gefühl der Sicherheit handeln. Hier muss der Mensch den Text einer KI gefühlvoll anreichern.
Regel Nr. 4: Überzeugungskraft.
Ein guter Werbetext überzeugt den Leser von einem Produkt oder einer Dienstleistung. Er erklärt, warum das beworbene Angebot die beste Wahl ist und warum es sich lohnt, es zu kaufen. Das Problem: Fünf Brillenhersteller versuchen ihre Brillen mit KI-Texten zu bewerben. Mit dem Ergebnis: Fünf mal gleiche Vorteile, fünf mal gleiche Reason-why´s. Ohne produktspezifische Individualisierung wird es hier schnell eintönig.
Regel Nr. 5: Kreativität.
Ein guter Werbetext ist kreativ und innovativ. Er hebt sich von anderen Texten ab und bietet eine originelle Perspektive auf das beworbene Angebot. Ohne zusätzliche menschliche Kreativität und Phantasie wird es keinen besonders herausragenden Werbetext geben.
Regel Nr. 6: Prägnanz.
Ein guter Werbetext ist kurz und prägnant. Er bringt die Kernbotschaft auf den Punkt und lässt keine unnötigen Informationen oder Floskeln zu. Das kann KI.
Regel Nr. 7: Call-to-Action.
Ein guter Werbetext enthält eine klare Handlungsaufforderung, die den Leser dazu auffordert, sofort zu handeln und das beworbene Angebot zu kaufen oder auszuprobieren.
Die Zusammenfassung:
Gute Werbetexte sind auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt, emotional ansprechend, kreativ und überzeugend. Sie sind prägnant formuliert und enthalten eine klare Handlungsaufforderung.
Doch das ist oft leichter gemacht als getan: Denn für einen wirklich guten Werbetext braucht es Liebe und genaue Informationen zum Produkt – gepaart mit spielerisch-kreativem Denken und dem Willen, das Produkt von anderen Produkten abzuheben. Mit anderen Worten: ein guter Werbetext verlangt nach einer Individualität, die eine Ki heute (noch nicht) draufhat. Außerdem: Traue nie einer Intelligenz, die von anderen gefüttert wurde.
Ich verdamme Ki beim Texten keineswegs. Sie kann einem prima Gerüste und SEO-Vorlagen erstellen, sie kann einem Texter erst mal „eine Idee“ geben. Und beim ersten Ausprobieren z.B. auf CHATGTB wird man vielleicht begeistert sein, wie schnell man hier Ergebnisse erzielt. Doch erst durch die individuelle Kreativität wird aus einem KI-Text ein guter Werbetext.
Im Übrigen auch ein Werbetext, der von den Suchmaschinen als „Nicht-KI“ identifiziert wird.