Tote Hose? Werbung in der Coronakrise. Ein Zeitdokument von 2020.
Darüber herrscht Konsens: Corona ist mit einer gewaltigen, weltumspannenden Naturkatastrophe vergleichbar. Allerdings ohne absehbares Ende. Währenddessen jagt eine Nachricht die nächste. Dabei ist Konjunktiv Trumpf: Es könnte, es sollte, es wird vielleicht. Alle wissen, dass sie nichts wissen.
In dieser verwirrenden Zeit fällt es Unternehmen schwer, hier einen klaren Kurs zu finden. Denn alles kann ab morgen wieder anders sein. Und obendrein kommt hinzu, dass viele noch nicht die bisher entstandenen Verluste verkraftet haben. Viele geplante Kommunikationsprojekte werden jetzt bei den Werbeagenturen abgesagt. Das ist verständlich. Denn Kurzarbeit und Staatshilfen passen schlecht zu hohen Werbebudgets.
Wer aber noch die nötigen Ressourcen hat, sollte dafür sorgen, dass er bei seiner Zielgruppe und seinen Kunden nicht in Vergessenheit gerät. Gerade in Zeichen der Corona-bedingten Firmenkrisen ist es wichtig zu zeigen, dass man noch da ist. Handlungsfähig. Auch sollten, mit viel Geld aufgebaute, Markenpräsenzen jetzt nicht abbauen oder gar schwinden. Denn bei aller Flüchtigkeit des Mediums, wirkt Werbung nachhaltig. Sie hält Produkte und Unternehmen am öffentlichen Leben.
Nutzen Sie das zielgruppengenaue Targeting im Onlinebereich und bleiben Sie wenigstens mit kleineren Anzeigen in Ihren Fachmagazinen präsent. Lebenszeichen sind gerade in „toten“ Perioden wichtig. Etwas einfacher haben es diejenigen, die schon jetzt eine große Kommunikationsfläche haben. Sei es in den sozialen Medien, in einem funktionierenden CRM-System mit vielen Kontakten oder einem ohnehin schon gut frequentierten Onlineshop.
Wer nicht wirbt, stirbt. Vielleicht eine Binse. Aber gerade in Zeiten, in denen die Gerüchteküche kocht, sollte man Flagge zeigen. Die muss nicht so groß sein wie üblich, aber dennoch deutlich. Denn das Leben, mit oder ohne Corona, wird sich eines Tages wieder normalisieren. Und dann sollten Sie da sein.